offcolor 2022

So unsere Ausstellung ist fertig. Wir eröffnen am 08.05.2022 um 14.00 Uhr auf dem Markt in Oederan. 

Dieses Jahr konnten wir zwei Fotografen gewinnen, die sich mit einer besonderen Form der Portraitfotografie beschäftigen. Wir sind sehr auf die Reaktionen der Besucher gespannt und freuen uns auf viele interessante Gespräche.

Hintergrund: 
Während die aktuelle Diskussion über die Relevanz von Hautfarbe ideologisch auf eine künstliche Grenzziehung zwischen farbigen, schwarzen und weißen Menschen abzielt, versucht dieses Projekt zu zeigen, dass alle Menschen farbige Haut haben. Kleidung und andere Statussymbole, die sich ablegen lassen, bleiben in den Fotografien weitestgehend außen vor. Der Betrachter erfährt nur wenige Details zur abgebildeten Person, um sich ein eigenes Bild von den Dargestellten zu machen.  

Zeigt sich schon auf den ersten Blick Überlegenheit, Unterlegenheit, moralische Haltung oder sonst irgendeine der Zuschreibungen, die das Weltbild vieler Menschen bestimmen? Oder ist die Wahrnehmung der Hautfarbe einfach nur ein ästhetischer Eindruck, der sich zudem mit den Rahmenbedingungen während der Betrachtung verändert?

Das offcolor-Projekt räumt keiner Hautfarbe Sonderrechte ein. Die Begleittexte vermitteln, in welchen sozialen Welten sich die Abgebildeten bewegen. So wird es für den Betrachter möglich, zu einer eigenen Einschätzung zu gelangen, ob und in wieweit Privilegiertheit beziehungsweise deren Fehlen vom Äußeren der Person beeinflusst sein könnte.

Unsere beiden Fotografen im Portrait

Ralf Mohr (*) 1966 in Kassel*
ist nach seinem Grafikdesign-Studium Grafiker, Fotograf und Videograf. Er lebt und arbeitet auf dem Gelände des Kulturvereins „Eisfabrik” in Hannover. Mohr kann in seinem künstlerischen Schaffen auf zahlreiche Ausstellungen und Buchproduktionen verweisen. Seine subtilen Portraits postmoderner Menschen wurden in fünf Fotobänden publiziert und fanden internationale Anerkennung. Er benutzt seine eigene authentische, mitunter provokante Bildsprache, die die Körperlichkeit des Menschen in den Mittelpunkt stellt. 

Die Künstler
 Christoph Künne (*) 1967 in Göttingen*
der studierte Kulturwissenschaftler arbeitet als Publizist in Lüneburg und beschäftigt sich mit Menschen und ihren sozialen Rollen in der zunehmend singularisierten Welt. 
Im Rahmen von fotografischen Serien und Langzeitprojekten widmet er sich der Vielschichtigkeit zumeist unbekannter Persönlichkeiten, die er vorwiegend im Stil klassischer Studiofotografie vor neutralem Hintergrund porträtiert. Künne löst die Figur aus ihrem Lebensraum und konzentriert sich auf den Körper sowie die Mimik der Porträtierten. Seine Fotoarbeiten haben ihm den Ruf eines nachdenklichen Minimalisten auf dem Gebiet der zeitgenössischen Portraitfotografie eingebracht.

Lageplan

Die Tafeln der Ausstellung sind an 3 Orten in der Oederaner Innenstadt verteilt. Du findest Tafeln auf dem Obermarkt, kleine Kirchgasse und an der Kirche.

Sonderausstellung Fotowettbewerb

Es hat nicht lange gedauert, bis uns klar war, dass zu einem Fotoprojekt wie der PERSPEKTIVA auch ein Fotowettbewerb gehört. Tolle Bilder anzuschauen – das ist nur die eine Seite. Ein Wettbewerb bietet die Möglichkeit, direkt dabei zu sein, mit den eigenen Fotos Ausstellungen mit zu gestalten und in den Diskurs mit dem Publikum zu treten.

„Sehen, was sonst keiner sieht.“ – das ist ein Motto, das offenbar anspricht. Wie kämen sonst die zahlreichen Beiträge zustande? Darin schwingt das bekannte Kinderspiel „ich sehe was…“ mit und es spricht die Lust am Sehen an, die ja allen Fotografen eigen ist.
Ganz erstaunlich, worin das „nicht gesehene“ bestehen kann. Häufig sind es bestimmte Lichtstimmungen in der Landschaft.
Aus dem Kontext herausgelöst wirken auch kleine Dinge bedeutend und wichtiger als üblich.
Häufiges Motiv sind ebenfalls die Begegnungen mit Tieren. Entfremdet von unseren tierischen Mitbewohnern sprechen wir leicht auf Fotos von ihnen an. Ganz besonders, wenn Jungtiere zu sehen sind. Das Kindchenschema funktioniert auch hier.


Auch soziale Themen sind unter den Beiträgen zu entdecken. Besonderes Verhalten, Situationen im Zusammenleben lassen Momente entstehen, über die man leicht hinwegsehen könnte. Diese zu fotografieren, scheint auch eine besondere Herausforderung zu sein, schließt das doch eine mögliche Interaktion mit dem Modell ein.

 

Alle diese (und zahllose weitere) Zugänge führen zu Motiven, die das Besondere glaubhaft abbilden. Zum herausragenden Foto werden sie, wenn die Regeln guter Bildkomposition Beachtung finden. Dazu kommt ein souveräner Umgang mit der Fototechnik. Was nicht bedeutet, dass der Fotograf/die Fotografin jede Kamerafunktion im Detail erklären können muss, aber für seine/ihre Zwecke nutzen.

Es ist ein unmögliches Vorhaben, hier ganz objektiv allerbeste Bilder herauszustellen. Viel zu subjektiv und situationsbedingt ist die Entscheidung der Jury. Viel wichtiger ist es, den Dialog über die hier gezeigten Fotos zu führen. Dann erst erfüllen die Bilder ihre Bestimmung: den Austausch von Erlebnissen, Emotionen, Erfahrungen, Ansichten unter Menschen.

 

 

Publikumspreis

Die Entscheidung einer Jury ist das eine. Sie geht mindestens zum Teil von ihrem fachlichen Blickwinkel aus. Was aber meint das Publikum? Welches Foto ist so populär und begeistert viele Menschen?
Wählt deshalb das beste, schönste, überraschendste Foto! Für diesen Publikumspreis lassen wir uns wieder etwas einfallen. Vielleicht sogar eine Ausstellung.

 

Öffnungszeiten der Ausstellung

Dienstag – Freitag: 10:00 Uhr – 17:00 Uhr

Samstag und Sonntag: 12:00 – 17:00 Uhr

 

Wo?

Im Foyer des Bürgersaals, Markt 7